Amashóseki – Das Buch des Himmels Einführung Die Ankunft-Japan, 1596 Es regnete. In einem dunklen Bambushain irgendwo in Japan floss ein kleiner, klarer Bach, der für viele Fische und wunderschöne Wasserpflanzen einen Lebensraum bot. Eine Gruppe Kois blickten in die gerade aufgehende Sonne, die in ihrer roten Schönheit fast alles übertraf, was die Bewohner des Waldes je erlebt hatten. Hier, mitten im Herzen des Waldes, von dem man sich erzählt, er existiere schon seit tausenden von Jahren, lebte der legendäre Shinobi Hanzo Hattori. Nach seinem letzten Auftrag als Ninja, dem Mord an einem Fürsten, bei dem alle seine Gefährten im Kampf gefallen, oder öffentlich als Abschreckung hingerichtet worden waren, floh Hanzo der Teufel in eben diesen Wald. Hier gründete er seine Ninja Akademie und bildete fortan seine Nachfolger aus. Doch seine Feinde spürten ihn auf. Hanzo floh ein weiteres Mal. Seine Verfolger dicht hinter ihm rannte er durch den Hain. Er trug keine Waffen bei sich und musste versuchen einem Kampf zu entgehen. Sie kamen immer näher. Hanzo war alt geworden. Er spürte dass sein Ende gekommen war, wollte dies aber noch nicht zulassen. Nein ! Es war noch nicht an der Zeit zu sterben. Angst ergriff ihn und durchfloss seine Adern wie ein kaltes Gift, das danach strebte ihn langsam und erbarmungslos umzubringen. Plötzlich hörte er das zischende Geräusch eines Kunais, den einer seiner Gegner aus dem Gürtel zog. Der Teufel wusste, dass er nicht ausweichen konnte. Links von ihm eine Wand aus Ästen, auf der Rechten Die Trümmer einer alten Ruine. Schon spürte er einen stechenden, brennenden Schmerz in seinem rechten Oberschenkel. Wollten sie ihn nicht töten ? Oder hatte er einfach unglaublich viel Glück gehabt? Hanzo war sich sicher dass die Ninjas auf Hundert Fuß Entfernung eine Fliege treffen konnten. Die Verwunderung ließ ihn sogar den Schmerz vergessen, aber leider vergaß er ebenso die Flucht. Die Fuma-Nins erreichten ihn. Er wusste, dass er jetzt sterben würde. Es lohnte nicht mehr sich zu wehren. Vier Elite Ninjas beugten sich über Ihn, tauschten überraschte Blicke aus und öffneten einen Beutel, in dem sich ein starkes Hanfseil befand. Einer der Ninjas begann zu Lachen. „Das ist also der Teufel“, sagte der größte von ihnen „überlebt sämtliche Schlachten, tötet Fürsten und Kämpfer und wird dann von uns vier besiegt, ohne dass wir ihn auch nur berühren müssen ? Ha! Was ist nur aus dir geworden alter Mann?“. Hanzo konnte den Spott in seiner Stimme hören, in seinen Augen sehen und irgendwie auch in der Luft riechen. „Wie Recht er hat. Sollte ich mich nicht wehren, kämpfen bis zum Tode, und mit bloßen Händen mindestens noch drei von ihnen noch mit in den Tod reißen ?“ Hanzo wusste die Antwort, aber er wusste auch dass er wirklich ein alter Mann geworden war. Seine jugendliche Gerissenheit, seine überragende Stärke und seine mentale Überlegenheit hatte er in den vergangenen Jahren eingebüßt. Ja es war an der Zeit zu gehen. Als einer der Fuma-Nins seine Hände packte und begann sie mit dem Seil zuzuschnüren, spürte Hanzo die Anwesenheit eines weiteren Mannes. Die Vier Schatten die vor ihm standen schienen diesen Mann weder zu sehen noch in irgendeiner Weise zu bemerken. Der Griff des Ninjas erschlaffte und Hanzo sah vor sich vier Schatten wie schlaffe Sandsäcke zu Boden sinken. Jeder von ihnen hatte einen Shuriken genau in der Luftröhre sitzen. Überrascht und irgendwie erfreut drehte Hanzo sich um, um seinem vermeidlichen Retter in die Augen zu Blicken. Hinter ihm stand ein mittelgroßer Mann. Er war gekleidet wie ein Mönch trug jedoch ein Katana. Sein Gewand war schlicht, in brauner Farbe . Ohne ein Wort zu sagen huschte der Mann um Hanzo herum packte einen von den Toten und beförderte ihn mit einem Ruck hinter die Ruine. Dann spreizte er die Finger und formte mit ihnen verschiedene Zeichen, zu schnell als dass Hanzo auch nur eins von ihnen hätte identifizieren können. Plötzlich krachte es laut und ein bläulicher Strahl erleuchtete einen kreisrunden Bereich auf dem Waldboden. Aus dem Nichts erschien eine blaue Lichtsäule die von gelblich zuckenden Blitzen umgeben war. Hanzo war erschrocken. So was hatte der alte Mann noch niemals gesehen. Unfähig sich zu bewegen starrte er auf die seltsame Erscheinung. Der Mönch drehte sich wieder um, packte sich die drei Toten die noch da lagen und warf sie in die Säule. Sobald die toten Körper in das blaue Licht eintauchten verschwanden sie vollkommen. Der Teufel saß auf dem vom Tau feuchten Waldboden und rieb sich vor verblüffen die Augen. Der Mönch befahl, durch das ausstrecken des Zeigefingers, dass Hanzo in die Lichtsäule steigen sollte. Das gefiel Hanzo gar nicht. Er stand auf und wollte weg rennen, doch das Kunai, welches immer noch tief in seinem Bein steckte verhinderte dies. Der Mönch trat einen Schritt auf Hanzo zu, packte ihn an seiner Robe und schubste den Mann in das Licht. Wieder bewegte der Mönch seine Finger in wahnsinniger Geschwindigkeit bis sich die Säule wieder schloss. Dann nahm er den letzten Körper der den Waldboden hier bedeckte und schleifte ihn auf eine große Steinplatte im inneren der Ruinen. Ein weiteres Mal machte er diese Fingerzeichen und spuckte sobald er diese beendet hatte einen riesigen Feuerball auf den toten Körper. In Sekunden verbrannte der Körper. Haut, Fleisch und Muskeln lösten sich von den Knochen, bis nur noch nur noch Asche und Knochen übrig blieben. Er packte die Asche und die Knochen, füllte sie in einen großen Tonkrug und legte einen Fetzen der Robe von Hanzo dazu. Dann war der Mönch verschwunden. Die Ruinen waren leer und Hanzo war verschwunden. Eine Stunde später erreichte der Kiba einen Turm fernab von dem Wald, indem er vier Ninjas tötete, die mit ihm die Mission hatten, den Teufel Hanzo zu vernichten. Dies hatte er nicht getan. Früher war er Hanzo schon einmal begegnet. Kiba war noch ein Kind gewesen und Hanzo hatte ihm dabei geholfen einer Gruppe von Schlägern zu entkommen. Von dem Tag an hatte er Kiba die hohe Kampfkunst der Ninjas in seiner Akademie gelehrt. Mit 19 Jahren hatte Kiba dann die Akademie verlassen und schloss sich dem Fuma-klan an. Heute hatte sich das ausgezahlt. Kiba konnte seinen alten Sensei vor den Mördern retten, auch wenn er seine Kameraden betrügen musste. Er hatte alles schon lange geplant. Die Fingerzeichen hatte ihm ein Freund beigebracht. Gleich würde er die Asche des Fuma-Nins für die Hanzos ausgeben und seine „Gefährten“ als opfer des Teufels erklären. Ein lächeln breitete sich in seinem Gesicht aus als er den Turm der Fumas betrat. Zur gleichen Zeit bewegte sich jenseits der Lichtsäule einer der Körper die den staubigen Wüstenboden einer unbekannten Welt säumten. Der Teufel spürte erneutes Leben in seinem von Wunden und Narben überzogenem Körper. Langsam erhob er sich und richtete seinen Blick gen Horizont. Soweit sein Auge sah bedeckte nur Sand und Staub das Land. Eine tote Einöde erstreckte sich von den Bergen im Südosten bis zum Horizont im Norden. So hatte der Teufel sich den Himmel nicht vorgestellt. „Vielleicht bin ich ja in der Hölle gelandet“, dachte Hanzo bei sich während er den Staub von seiner Robe klopfte. Da fiel sein Blick ein weiteres Mal auf die Leichen neben ihm. Drei Männer lagen da im Sand, die vor einigen Augenblicken noch versucht hatten den wehrlosen Mann, der nun auf sie herab blickte, zu töten. Hanzo dachte nach. Nach einiger Zeit des Grübelns und der Bewegungslosigkeit kam er zu dem Schluss, dass er nicht tot sein konnte. Denn warum sollten diese drei Leichen im Jenseits noch existieren? Sie müssten neben ihm stehen, genauso lebendig wie er. Hanzo konnte es nicht fassen. Der fremde Mönch hatte ihn wirklich gerettet. Er hatte ihn in diese Säule aus blauem gelben Licht geworfen und nun war Hanzo nicht mehr in dem Wald, in dem das Leben ewig schien, sondern fand sich in einer ewigen Einöde wieder. „Was hat dieses Licht mit mir gemacht? Wo bin ich?“, fragte sich Hanzo wieder und wieder. Tief im Inneren wusste Hanzo aber, dass er es nie erfahren würde. Der Teufel bückte sich über die Toten, packte den Schwarzen Stoffgürtel des Ersten und schnallte ihn ab. Er hielt ihn dicht vor seinen Augen und betrachtete die Werkzeuge und Waffen genau. Nach Sekunden der Begutachtung fiel sein Blick auf eine Wasserflasche die an dem Gürtel baumelte. Erleichtert nahm der Teufel auch die anderen beiden Gürtel und schnallte sich einen nach dem anderen um. Dann schritt er los. Den Bergen im Osten entgegen, in der Hoffnung eine Antwort auf seine quälenden Fragen zu finden. Er hatte sämtliche Gefühle in einem Sog aus Schrecken, Überraschung und Ratlosigkeit verloren. Der Kunai in seinem Schenkel war vergessen, sein Alter spielte keine Rolle mehr. Er wollte nur noch überleben. Schritt für Schritt plagte ihn eine höllische Hitze und eine gigantische Leere. Ein letztes Mal blickte Hanzo auf die Leichen zurück, die Langsam aus seinem Blickfeld verschwanden. Dann fixierte er nur noch die Berge mit seinem Blick, als wollte er sie fesseln, sie dazu auffordern sich nicht zu bewegen und auf ihn zu warten. Das taten sie dann auch, was den Teufel natürlich nicht wirklich wunderte. Mit jedem Schritt sah Hanzo die Berge wachsen. Es war Hanzo unmöglich einzuschätzen wie weit sie weg waren, zu bestimmen wie lange er schon gelaufen war oder auch nur die ungefähre Höhe dieser Berge zu erfassen. Ja, jetzt hatte Hanzo wahrlich genug Zeit um nachzudenken. Tage vergingen, wieder und wieder neigte sich die Nacht über die ewige Wüste und Meter um Meter legte Hanzo eine erstaunliche Strecke zurück. Immer leerer wurden die Wasserflaschen und immer hungriger wurde Hanzo. Drei Wochen war Hanzo nun gelaufen. Drei Wochen waren vergangen seit er in das blaue Licht gestürzt war. Drei Wochen lang steckte ein Kunai in seinem Bein ohne auch nur eine Sekunde der Aufmerksamkeit des alten Mannes geschenkt zu bekommen. Er war in seinen Gedanken gefangen. Hanzo nahm die unendlich weiten Dünen und die riesigen Schatten der näher rückenden Berge kaum noch war. Fragen plagten ihn, rissen sämtliche Gefühle in Stücke und ließen keinen platz für Angst oder Trauer. Familie und Freunde hatte er unfreiwillig zurückgelassen doch kein Gedanke galt ihnen in den Wochen des Marschierens. Es wurde Nacht. Alles Wasser war leer und Hanzo gab das Fragen auf. Die erdrückende Last der Fragen begann sich langsam von Hanzos Brust zu lösen und er konnte stehen bleiben. Das hatte er in den vergangenen Tagen nicht oft geschafft. Der Drang zu laufen und zu hoffen hatte ihm keine Möglichkeit des Ruhens gelassen. Doch nun war Hanzo erschöpft. Auf seinem weg fand der Teufel hunderte von Knochen, die sich in den Staub des Wüstenbodens senkten und langsam seine gelb-braune Farbe anzunehmen. Er konnte sie nicht bestimmen, wusste nicht ob es Menschen- oder Tierknochen waren, wobei das für ihn sowieso keinen Unterschied machte. Er hatte seit nun mehr als drei Wochen keinen lebenden Menschen, kein lebendes Tier und keine einzige Pflanze mehr gesehen. Dennoch war der Teufel immer noch nicht bereit zu sterben. Der alte Mann war dürr und man konnte sehen wie sehr er litt. Ohne essen war er drei Wochen gelaufen und er selbst wusste, dass sein Überleben an ein Wunder grenzte. Den Kunai in seinem Bein hatte er noch nicht herausgezogen, aus Angst er würde an der Wunde verbluten. Den Schmerz konnte er schon seit seiner Ankunft nicht mehr spüren, was ihn sehr wunderte. Überhaupt alles was in den letzten Wochen passiert war konnte sich Hanzo nicht erklären. Jetzt lief der Teufel nicht mehr und machte auch nicht mehr den Eindruck eines Killers, einer Kampfmaschine und eines großen Kriegers. Seine Mentale stärke hatte er eingebüßt, seine gesamte Kraft verloren und das einzige was dem Mann nun blieb war Verwunderung. Nach Stunden des Liegens im heißen Wüstensand starb Hanzo zum zweiten Mal. Der Teufel hatte aufgegeben. Er wollte nicht mehr Fragen. Er konnte nicht mehr laufen und er durfte nicht mehr leben. Das tragische an der Sache war, dass Hanzo nicht einmal bemerkt hatte, dass er nun genau am Fuße des Berges lag. Ein gesunder Geist hätte das Wasser, welches in den Gipfeln der Berge entsprang riechen, schmecken und hören können, aber nicht ein alter Mann, der seine gesamte Umwelt ausgeblendet hatte und bereit war zu sterben. Kiba hatte es geschafft. Er konnte seinen Auftraggeber davon überzeugen, dass er Hattori Hanzo, den Teufel, besiegt hatte und seine Asche in einem Tonkrug aufbewahrt hatte. Warum und wie er Hanzo verbrannt hatte fragte man ihn nicht. Kiba hätte es auch nicht erklären können und so war er froh, dass es niemanden zu interessieren schien. Das Tor, die Lichtsäule durch die er den Teufel vor mehr als drei Wochen geworfen hatte, öffnete er nun wieder. Kiba stand wieder in den Ruinen. Unbemerkt von der Menschheit und nur von Tieren und Pflanzen umgeben tat sich Die riesige Lichtsäule ein weiteres Mal auf, doch nun schritt Kiba selbst hindurch. Er hoffte seinem Sensei, dem Teufel, ging es noch gut, sicher war er sich dessen aber nicht. Umhüllt von Blitzen und blauen Funken wurde nun auch Kiba in die ewige Wüste katapultiert und fand sich einen Augenaufschlag nachdem er das Licht berührt hatte inmitten eines Haufen Knochen wieder. Der Ninja bückte sich und zählte die Schädel. „Eins, zwei, drei...Drei Schädel. Hanzo muss weggelaufen sein.“, dachte er bei sich: „Auch wenn er mittlerweile alt geworden ist, so wird er wohl damit gerechnet haben in den Bergen Wasser zu finden.“ Kiba rannte los. Unmengen von Sand aufwirbelnd und schneller als jeder andere rannte er durch die Wüste. Unbeeindruckt von der Hitze, die Kulisse nicht bemerkend fegte er durch den heißen Wüstensand. Kiba trug nun keine Mönchskutte mehr. Eine braune Hose aus Stoff umwand seine Beine. Ein Schwarzen Gürtel mit allerlei Werkzeug und Waffen daran trennte die Hose von einer Art Weste. Seine Stirn schmückte ein Stirnband, in dem ein Kanji eingraviert war. Kiba hatte Schwarzes Haar und trug eine Narbe, die er bei dem Kampf mit einem anderen Ninja davongetragen hatte, knapp neben seinem rechten Auge. Der Mann war ungefähr zwanzig Jahre alt und muskulös gebaut, doch selbst ein Spitzensportler würde ein solches Tempo nicht zu Stande bringen. Kiba konnte das nur, da er sein Chakra, also seine Inneren Energieströme, die sich wie ein Netz durch den ganzen Körper ziehen, perfekt beherrschen konnte. Die Fingerzeichen, seine unglaubliche Ausdauer und die Kontrolle des Chakra hatte er hier gelernt. Hier in der neuen Welt. In einer Parallelwelt, die man nur durch Tore aus purer Energie erreichen kann. In einer Welt, in der nicht mehr als hundert Menschen lebten. Kiba war einer von ihnen. Mit 17 war er durch Zufall zum ersten Mal in ein solches Energiefeld geraten und in den Bergen gelandet. Nach langer Zeit des Wanderns traf er dann andere die sein Schicksal teilten. Zusammen bauten sie das Dorf Mita auf, lernten fremde Kreaturen kennen und bedienten sich an den neuen Möglichkeiten die ihnen diese Welt bot. Man konnte hier die Energie in der Luft förmlich spüren. Andere Wesen, Wesen die die Menschen hier Dämonen nannten benutzten Fingerzeichen und Chakra dazu um Feuer zu entfachen und Portale zu öffnen. Von ihnen lernten auch die Menschen diese Fähigkeiten. Im Gegensatz zu den anderen, die hier nicht mehr weg wollten, unternahm Kiba aber noch eine letzte Reise in die alte Welt. Er wollte seinen Sensei hierher holen um sich bei ihm für alles zu bedanken. Doch wo war Hanzo nun ? Kiba brauchte für die Strecke, die der alte Mann in ganzen drei Wochen zurückgelegt hatte nur 2 Tage so erreichte er die Berge noch bevor er auch nur eine seiner drei Wasserflaschen geleert hatte. Aber der Fakt, dass er seinen Sensei nach 2 Tagen immer noch nicht gefunden hatte machten Kiba unruhig. Ob der Mann schon tot war ? „Habe ich den Teufel getötet ?“, fragte sich der Ninja. Sein Tempo verlangsamend schaute Kiba sich um. Er stand nun direkt am Fuße des Donnerbergs, des höchsten und dunkelsten Berges des O-yama Gebirges als sein Blick eine Körper traf, der am Fuße des Berges lag. „Sensei“, rief er seinen Meister, aber keine Antwort traf sein Ohr. Wieder rannte der Ninja los. Nach einem kurzen Sprint erreichte er seinen alten Meister und senkte seinen Kopf über ihn. Mit den Händen tastete er nach dem Puls des Teufels und war vollkommen erleichtert als er dessen Herzschlag spürte. Nur noch leicht pulsierend pumpte sein Herz das Blut durch den Körper und hielt ihm am Leben. Sofort packte Kiba den alten Shinobi und warf ihn über seine Schultern. Dann setzte er zu einem erneuten Spurt an. Mit einer faszinierenden Geschwindigkeit eilte der Ninja über die Berge. Am Donnerberg vorbei bis zu einem kleinen Bach. Dort sah er das komplette Gegenteil der Ödnis. Aus einem großen Gebirgssee, dessen Ufer von wunderschönen Blumen und weiten Wiesen gesäumt war, schöpfte Kiba Wasser in die Leeren Flaschen seines Meisters. Er gab ihm zu trinken und ein Stück Brot, welches er aus dem Turm des Fuma-klans mitgebracht hatte. Der Teufel war schwach. Nur langsam kaute er das Zarte Brot, nur langsam schluckte er das klare Wasser. Kiba entfernte nun auch den Kunai aus seines Meisters Bein und Verband die Wunde mit Leinen. Dann setzte er seinen Weg fort. Es musste Mita noch vor Einbruch der Dunkelheit erreichen, denn sonst würden dunkle Kreaturen in den Höhlen der Berge erwachen und auf Beutefang gehen. Mit den Jahren wuchs das Dorf Mita immer weiter. 2 Jahre nach seiner Ankunft in der neuen Welt schrieb Hanzo das Buch Amashoseki. Er war nun als Kartograph beschäftigt und bereiste weite Teile der neuen Welt. Die Wüste im Norden des Kontinents benannten die Menschen nach Hanzo. Sie wurde die Hattori Wüste genannt. Südlich davon erstreckte sich das hiro-yama Gebirge, das an das riesige Süß-Meer grenzte. Im Osten befanden sich die höchsten Berge. Das O-yama Gebirge beherbergte finstere Kreaturen, die sich nur im Schutze der Dunkelheit bewegten, von denen die Bewohner des nahleliegenden Dorfes Mita aber nichts mitbekamen. Im Osten des Landes Mitawa, welches an das Weltmeer Yuumi, das unüberwindbare grenzte, befand sich der Kenu-Wald. Den Fruchtbarste Teil der neuen Welt nannte man taka no, die Hochfelder. Süd-östlich von Mitawa war das Land Shiga. Ein äußerst fremdartiges Volk, die Oger schützten es mit einer gigantischen Mauer aus schwarzem Granit. Jeder Mensch der dieses Gebilde sah kehrte auf der Stelle um, was auch gut so war. Von Shiga wussten die Menschen nicht viel. Südlich von Mitawa, am Fluss-delta des yama-Gawa war das Düsterreich. Die meisten Menschen fanden nichts besonderes daran, einige aber fanden den ewig dunklen und furchteinflößenden Finsterwald so beeindruckend, dass sie auch dort eine Siedlung namens Kendul erbauten. Im Westen schloss sich die Südliche Tundra, ein kaltes Gebiet an, was die Menschen wenig interessierte und deshalb auch diesen einfallslosen Namen behalten musste an. Das Gebiet rund um die Hattori Wüste nannten sie Urdul. Einige Oger hatten es so genannt, weshalb die Menschen den Namen übernahmen. Die angrenzenden Kontinente waren unerreichbar für Hanzo und so sollte es auch noch einige hundert Jahre bleiben. Natürliche Grenzen waren gegeben. Unüberwindbare Meere, ewige Wüste und zu hohe Gebirge trennten diesen Kontinent von den Übrigen ab, sodass sich die Besiedlung der neuen Welt durch die Menschen auf Idora beschränkte. Hattori Hanzo genoss extrem hohes Ansehen bei den Siedlern. Er hatte den ganzen Kontinent zusammen mit Kiba bereist und eine Karte erstellt. Er hatte den Umgang mit den Fingerzeichen, mit Chakra und Magie schnell erlernt und die Gesetze der neuen Welt geschrieben. Hanzo war ein Held und Kiba war sein Retter. Mit 91 Jahren starb Hanzo in der neuesten Siedlung Elorand. Durch heilende Kräuter, eine sehr gesunde Lebensweise und mit Hilf der Magie hatte der Mann ein beträchtliches Alter erreicht und ging im friedlich im Schlaf. Die Menschen besiedelten in den nächsten Jahren viele weitere Teile von Idora und sogar in der Südlichen Tundra entstand Iga, eine Siedlung von Ninjas, die nur zu Ausbildungszwecken errichtet worden war. In den nächsten 300 Jahren wuchs die Population der Menschen in Idora emens an. Jedoch verhinderten sie, dass andere aus der alten Welt folgten. Zu groß war die Angst das Paradies, was sie hier gefunden hatten, könne durch Zuwanderer zerstört werden. Sie schlossen die natürlich entstandenen Portale auch wenn sie selbst ab und zu noch in die alte Welt zurückkehrten um zu sehen wie sie sich entwickelte. Idora benutzte keine elektrische Energie. Idora baute keine Autos. Idora schaffte keine Fabriken. Nein, Idora sollte ein Ort der Natur bleiben. Aber auch in Idora gab es den Fortschritt. Die Bewohner Mitas hatten nun Häuser aus Stein, Tempel und Badehäuser. Fahrräder wurden gebaut und Schiffe bereisten die Flüsse. Aber den größten Fortschritt machten die Bewohner in Sachen Magie. Immer größer wurden die Fähigkeiten und immer ausgeklügelter wurden die Kampftechniken. Auch das Rechtssystem entwickelte sich komplett anders als das der alten Welt. In Idora gab es keine Kriege. In Idora gab es keine Armeen. Idora hatte die Ninja. Während in der alten Welt bald der erste Weltkrieg beginnen würde war Idora noch fast unberührt von Zorn und Hass. Streitigkeiten wurden in Räten geregelt und sollte eine Stadt mit einer anderen in einen Konflikt geraten, so wurden stellvertretende Kämpfe zwischen den besten Ninjas der Länder ausgetragen. So wurde die Zivilbevölkerung verschont und weit weniger Menschen mussten ihre Leben lassen. Diese Kämpfe wurden fernab von jeder Menschensiedlung ausgetragen, weit im innerhalb der alles verzehrenden Hattori Wüste. Die fünf großen Menschenstädte Mita und Elorand in Mitawa, Berut auf der Insel Hira Jima, Kendul im Süden des Düsterreichs und Iga nahe dem Igawald in der Südlichen Tundra, jetzt auch Kuni-Gawa genannt, gediehen prächtig. Alle Weltstädte hatte ihre eigenen Ninjas. Alle trieben sie Handel miteinander und alle entwickelten ihre eigenen Kampfstile. Diese Welt war so viel besser als die Alte. Über Kano Udagawa 1.Juni 662 (Zeitrechnung nach der Entdeckung der neuen Welt) - Elorand Ein 17-jähriger Junge lief die Hauptstraße Elorand entlang. Es war ein milder Frühlingsmorgen und die Kirschbäume trugen ihre ersten Blüten. Der Junge wurde immer schneller. Er rannte in die Kiba Straße hinein und sprang über einen hell braunen Holzzaun. Auf der anderen Seite befand sich ein klassisches japanisches Haus, mit einem geschwundenem Dach und wunderschönen Verzierungen rund herum. Er öffnete die blaue Tür und streckte seinen Kopf in den dunklen Raum hinein. „Nanu.. Ist ja noch gar keiner da !“, wunderte er sich. Das Gebäude war die Akademie Elorands und war schon über einhundert Jahre alt. Der Junge entzündete mit Hilfe eines Fingerzeichens eine Kerzen und mit ihr vier Öllampen, die an der Wand hingen. Der Raum war mindestens dreißig Fuß lang und zwanzig Fuß breit. Der Boden bestand aus klassischen Holzdielen und an den Wänden erstreckten sich über die gesamte Zimmergröße Holztafeln, die vom Boden bis zu der Hüfte des Jungens reichten. Diese Tafeln zeigten Bilder von der Geschichte der alten und der Geschichte der neuen Welt. In den Ecken des Raums befanden sich vier große geweihte Kerzen, die auf einem schönen Steinpodest standen. Der Rest der Halle war leer. Der Junge wusste das. Er kannte sich hier gut aus. Seit mehr als zehn Jahren war er täglich hier gewesen, aber nie war er alleine hier. Irgendetwas stimmte nicht, dass wusste er aber der junge Ninja konnte sich keinen Reim daraus machen. „Kano? Kano bist du das?“, hörte der Junge aus dem Nebenraum. Erleichtert, mit einer ruhigen und tiefen Stimme antwortete er: „Ja ich bins Rai. Wo sind denn die Anderen?“ „Ach heute ist Schulfrei. Hast du das etwa vergessen ?“ „Verdammt. Ich wusste doch, dass da noch was war“, antwortete er grinsend. Rai kam gerade aus dem Nebenraum und löschte dort die Kerzen mit einem weiteren Fingerzeichen, welches eine starke Windböe entsandte und die Kerzen ausbließ, als der Junge begann Räder zu schlagen. „Wie konnte ich so etwas erfreuliches nur vergessen?“, rief Kano als er wieder auf den Füßen landete. Das Mädchen lächelte. Sie hatte langes Blondes Haar und funkelnde blaue Augen, die klar wie der Bergsee waren. Ein wunderbarer Augenaufschlag gab den Blick in diese Augen frei. Rai hatte eine schmale Nase und einen schönen, schmalen Mund. Sie war ungefähr 1,70m groß, schlank und hatte wirklich lange Beine. Jedes Mal wenn Kano diese Mädchen sah bekam er unfassbar gute Laune, da eine solch schöne Erscheinung jedermann erfreute. Kano selbst war ein stattlicher junger Mann. Er war genau wie Rai im elften Jahr seiner Ausbildung zum Shinobi und wollte einmal Jagninja werden, genau wie sein Vater. Kano entstammte dem Udagawa-klan, einer sehr bekannten und angesehenen Familie in Elorand. Er war ein direkter Nachfahre des legendären Hattori Hanzo, was wohl der Grund war warum man seiner Familie enorme Kraft und einen unbrechbaren Willen nachsagte. Kano hatte breite Schultern, braunes Haar, das zu einem langen Zopf gebunden wurde und braune Augen, die das Feuer, das in seiner Seele brannte, widerspiegelte. Er war etwas größer als Rai, ungefähr 1,85m, hatte einen muskulösen Körperbau und wirkte stolz, aber durchaus freundlich und offen. Trotz seiner großen stärke glich sein Körper nicht dem eines Gewichthebers, sondern eher dem eines Athleten. Er trug, wie die meisten in seinem Alter, eine schlichte schwarze Jacke mit dem Wappen des Udagawa-klans auf der Schulter. Dazu eine dunkle Hose und einfache schwarze Schuhe, deren Riemen sich bis zu seinem Knie wanden. Einen Waffengürtel durfte er aber noch nicht trage. Das durften die Shinobi erst, wenn sie mit 18 Jahren die Akademie verließen. Darauf musste Kano noch etwa fünf Monate warten. Rai trug einen weißen Kimono aus Seide, an dessen Ärmeln Kirschblüten aufgemalt waren. Dazu trug sie Holzschuhe, so genannte Geta. Kano wandte sich wieder Rai zu. „Wenn heute keine Schule ist, was machst du dann hier ?“, fragte er sie. „Ich sollte nur heute vorbei schauen und neue Kerzen bringen. So hat mir meine Mutter aufgetragen. Und was wirst du mit dem ganzen Tag anfangen, wo doch kein Unterricht stattfindet ?“ „Ich werde trainieren. Um Jagninja zu werden muss man topfit sein und außerdem sind schon bald Prüfungen.“ „Darf ich dich begleiten Kano ? Ich würde gerne zuschauen und dir zeigen, dass ich eh alles viel besser kann als du.“ „Aber natürlich. Wobei ich nicht denke, dass du mir das Wasser reichen kannst.“, antwortete Kano mit einem Lächeln: „Wir treffen uns um zwölf Uhr an den Uzawa-Fällen“ Rai überlegte kurz. Dann rief sie Kano im gehen noch ein „Ist gut“ zu und verschwand. Kano tat es ihr gleich. Genauso schnell wie er gekommen war rannte der Junge auch jetzt wieder, aber diesmal lief er nach Hause. Dem Udagawa-klan gehörte ein großes Grundstück am Rande der Stadt. Kano lebte zusammen mit seinen Eltern in einem der Haupthäuser der Anlage. In Elorand lebten sieben Familien aus dem Udagawa-klan. Drei von ihnen sind direkte Erben von Hanzo und die anderen Vier sind entferntere Verwandte. Kano durchschritt das Haupttor, eines von drei Toren, die Einlass in den von Mauern geschützten Familienhof gewährten. Ein langer Schotterweg führte von Haupttor bis zum anderen Ende der Anlage, wo sich der Weg teilte und nach Westen und Osten, zu den beiden anderen Toren führte. Zur Seite des Weges befanden sich drei große, reich verzierte und geschmückte Häuser auf der rechten und vier kleinere Häuser auf der linken Seite. Außerdem gab es auf der Rechten eine große Lagerhalle, einen Trainingsraum und einen Saal zum gemeinschaftlichen speisen. Neben dem Haus von Kanos Familie, dem dritten der Haupthäuser, befand sich ein kleiner Bach, der von einer Brücke überwunden wurde. Die Brücke bestand, genau wie die Häuser und die Mauer aus weißen Ziegeln und hatte an den Seiten ein blaues Ziegeldach, wie es sowohl die Häuser als auch die Mauer hatten. In der Nähe des Baches gab es ein großes Beet mit wundervollen Blumen und Kräutern, deren Duft die ganze Luft erfüllten. Kano hatte schon immer davon geträumt einmal Jagninja zu werden. Jagdninjas sind diejenigen, die die Städte vor Ogern, Trollen oder Wölfen beschützen. Sie beherrschen starke Angriffszauber und können weite Strecken zu Fuß bewältigen. Außerdem genießen sie ein hohes Ansehen bei der Bevölkerung und verdienen einen großen Haufen Geld. Allerdings ist die Ausbildung sehr hart und um bei einem der vier Jagddojos aufgenommen zu werden muss man extrem gut sein. Die Udagawa Familie bestand fast restlos aus Ninjas. Jagdninjas, Leibwächter und Entdecker waren für den Reichtum dieser Familie verantwortlich. Kano wollte da keine Ausnahme sein, aber das Training war hart und zehrte an seinen Nerven. Doch Kano hatte sich geschworen, alles dafür zu tun. Und so betrat er nicht einmal das Haus, sondern ging sofort in die Trainingshalle. Über Raidon Kiba 1. Juni 662 – Iga Es war acht Uhr in der Früh als der junge Auftragskiller Raidon Kiba erwachte. Er stand im Dienst der Regierung von Iga, aber bedingt durch die Zufriedenheit der Menschen gab es zu wenige Ziele, die es zu töten lohnte. Seit mehr als drei Monaten hatte Raidon keine Aufträge mehr bekommen. Raidon lächelte. Er freute sich, da heute der Tag gekommen war, an dem er seine Reise nach Elorand beginnen würde. Er hoffte dort Arbeit zu finden. Ob als Attentäter oder nicht war ihm egal. Er stand auf, wusch sich und zog sich an. Er war schlank und groß, hatte schwarzes Haar und dunkle, fast schwarze Augen, die sich zu kleinen Schlitzen zogen, wenn er wütend war oder sich konzentrierte. Vor Jahren hatte er seine Familie verlassen. Er war nicht das, was seine Eltern sich erhofft hatten und konnte den Weg seiner Vorfahren nicht gehen. Mit 18 entschied sich Raidon Killer zu werden. Er lebte in einer bescheidenen Holzhütte am Rande Igas. Raidon stammte von Kisho Kiba ab, der vor Jahrhunderten Hattori Hanzo rettete und nach Idora brachte. Raidon aber fühlte sich in keiner Hinsicht verpflichtet auch eine Art Held zu werden. Er ließ es lieber langsam angehen. Verschlafen griff er nach seiner Kleidung und schlüpfte in eine schwarze, eng anliegende Hose. Dann griff er nach seinem weißen Hemd und zog es sich über den kopf. Mit einer gekonnten Handbewegung schnappte er sich eine Art schwarze Jacke, die er mit einem ebenfalls schwarzen Gürtel fixierte. Zuletzt nahm er seine Maske und warf sie in eine Tasche, die im Schlafraum auf dem Bett lag. Wenige Minuten später war die Hütte leer und man konnte nur noch einen schwarzen Schatten durch die Frülingskälte Igas huschen. Raidon wusste, dass die Reise trotz der flinken Hufe seines Pferdes einige Tage in Anspruch nehmen würde. Aber auch das war ihm egal. So saß nun ein schwarzer Schatten auf einem schwarzem Ross, in einem schwarzen Sattel. Ja Raidon liebte Schwarz. Über Tadashi Seno 1. Juni 662 – Elorand „Tadashi“, rief eine Frau mittleren Alters. „Ja Mama. Was ist denn ?“, ertönte eine Stimme aus dem See der außerhalb von Elorand lag. „Komm doch essen. Du trainierst jetzt schon seit fünf Stunden.“ „Ja ich komme“, antwortete der Junge. Aus dem klaren Wasser des Sees erhob sich der stattliche Körper eines Jungen Mannes. Seit einigen Wochen kam Tadashi jeden Tag hierher um seine Wasser Jutsus, also das freisetzen von Energie in form von verschiedenen Wasserformen mit Hilfe von Fingerzeichen, zu üben. Langsam schritt der Junge aus dem Wasser. Er trug nur eine Art kurze Hose. Sein Haar war Braun, seine Augen Giftgrün und seine Haut sonnengebräunt. Die Senos waren eine relativ arme Bauernfamilie, beherrschten aber einige bemerkenswerte Kampftechniken mit einfachen Werkzeugen wir Sicheln oder Äxten. Tadashi war einer von wenigen aus dem Seno-klan, die die Laufbahn eines Ninjas einschlugen. Er bevorzugte den Kampf mit eben solchen einfachen Werkzeugen. Meistens benutzte er eine Sichel an deren Griff eine lange Kette befestigt war, ein sogenanntes Kusarigama. In Verbindung mit seinen Wasser Jutsus waren auch schon einfachste Gebrauchsgegenstände eine tödliche Waffe. Darüber war sich Tadashi durchaus im klaren. Über Miharu Kiba 1. Juni 662 – Elorand Miharu Kiba stand am Rande eines Bachlaufs in der Nähes Elorands. Sie trug einen schwarzen Mantel, an dessen Kragen sich ein buschiger Pelz befand. Unter dem offenen Mantal konnte man ein enges Hemd sehen. Zwischen dem Hemd und der sehr kurzen blauen Hose konnte man noch einen Teil ihres flachen Bauchs erkennen. Miharu war groß gewachsen und hatte eine sportliche Figur. Sie hatte braunes Haar und eine Lange Perlenkette schmückte ihren Hals. Ihre fast schwarzen Augen funkelten in der strahlenden Morgensonne. In der einen Hand trug sie ihren Fächer. Er bestand aus einem Stahlgerüst, welches von schwarzem Stoff umwoben war. Sie liebte diesen Fächer. Ihr Kousin Raidon hatte ihn ihr geschenkt als er Elorand verlassen hatte und sich Iga zuwendete. Mit der anderen Hand zupfte sie an ihrem offenem Haar herum. Das tat sie oft, wenn sie nachdachte. Die junge Frau hatte die Akademie in Elorand vor einem Jahr verlassen und sich wenig später der Elite-Einheit des Dorfes angeschlossen. Sie war eine hervorragende Kämpferin. Die Reise nach Elorand 2. Juni 662 – Süß-Meer Am zweiten Tag seiner Reise nach Elorand war Raidon Kiba noch nicht weit gekommen. Zwar war sein Pferd äußerst schnell, doch die Vorsicht gebot Raidon einen längeren Weg zu nehmen. In Idora musste man die Menschen nicht fürchten, Trolle, Oger, Wölfe, Dämonen und Geister aber konnten selbste geschickte Shinobi wie Raidon in ernste Schwierigkeiten bringen und da der Weg über den Fluss Ukunai, welcher um einiges schneller zu bewältigen gewesen wäre, in letzter Zeit häufig von Ogern aufgesucht wurde, verzichtete Raidon auf diese Abkürzung und entschied sich, mit einem Boot über das Süß-Meer zu segeln. So stand er nun, schwarz gekleidet und mit wenig Gepäck, am Ufer des Meeres. Aber so etwas wie ein Boot besaß der junge Shinobi natürlich nicht. Also ritt der Schatten nun um das gesamte Meer, was ihm einen ganzen Tag gekostet hatte. Am Abend des 2. Juni erreichte er endlich den Yama-Gawa, einen Fluss, der von dem O-Yama Gebirge bis zum Yuumi Meer floß. Der Ninja war ein wenig müde, wollte aber noch heute den Fluss überqueren. Auf einer weiten, saftig grünen Wiese hielt er an und sah sich nach einer Furt um. Aber da der Frühling nun auch das Gebirge erreicht hatte, fürhte der Yama-Gawa erstaunlich viel Wasser, sodass Raidon keine andere möglichkeit sah, als über das Wasser zu gehen. Er sammelte seine Sachen ein, lud sie sich über die Schultern uns stapfte los. Sein Pferd musste er zurücklassen, konnte er es doch nicht auchnoch tragen. Er konzentrierte eine große Menge Chakra in seinen Füßen und marschierte einfach über den Fluss. Die Energie die er kontinuierlich freisetzte erlaubte es ihm, nicht im Wasser zu versinken und gab ihm Auftrieb. Allerdings war das ganze eine wackelige Angelegenheit. Hin und her schwankend wankte der schwer beladene Ninja über den reißenden Strom. Einige Zeit später hatte er es geschafft. Er war zwar doch vollkommen durchnässt, da er einmal das Gleichgewicht verloren hatte, aber wenigstens lebte er noch. Die Nacht senkte sich über das Land. Im Norden konnte Raidon das Gebirge sehen. Er genoß den Anblick. Er merkte garnicht, dass er immer langsamer wurde, während er diese Monster aus Stein und Eisen betrachtete. Er sehnte sich sehr nach den Bergen. Schon als Kind war er oft dort gewesen. Er liebte ihre Kälte, die Kälte nackten Gesteins und er mochte ihre Schatten. In den Bergen hatte er auch lange Zeit trainiert. Dort erlernte er seine Schatten-Jutsus, mit denen er Schatten zu kontrollieren vermochte. Ganz in den Träumen versunken bemerkte er garnicht wie schnell es dunkel wurde und wie lange er schon von einigen finsteren Gestalten verfolgt worden war. Ein heulen riss Raidon aus seinem Traum. Sekunden später rissen ihm Schatten sein Gepäck von den Schultern. Raidon wurde blaß. Sofort zog er seine beiden Dolche zum Schutz und versuchte die schwarzen Angreifer loszuwerden. Sie waren eine Mischung aus Hyänen und Bären. Ihr heulen war Ohrenzerfetzend und ihr Fell war schwarz wie die Nacht. Ihr Gestank verdarb die Luft und ihr Atem vermochte zu töten. Sie hatten ein riesiges Gebiss mit Zähnen so groß wie die Dolche, die Raidon zu Verteidigung schwang und mindestens ebenso spitz. In Idora konnte man sie nur des Nachts oder im Finsterwald finden, da ihre blut-roten Augen nur im Dunkeln sahen. Sie waren groß wie ein Bär und extrem schnell. Sie waren aber keinesfalls zottelig oder dick. Sie waren dünne Kreaturen der Hölle, weshalb man sie auch Höllenhunde nannte. Raidon hatte nicht aufgepasst. Schon erwischte eines der Biester seinen arm mit der Kralle, sodass sein Dolch weit in die Dunkelheit flog. Hastig sprang Raidon, der Donnergott genannt, in die Höhe. Und er sprang wirklich enorm hoch. Die schreienden und springenden Höllenhunde ließ er unter sich. Im Flug steckte er seinen Dolch zurück in die Scheide und zog sechs Shuriken heraus. Für jeden der heulenden Schatten unter ihm zwei. Innerhalb einer tausendstel Sekunde zischten die Wurfsterne durch dir Luft und trafen die Wesen in ihre glühenden Augen. Wie aus einem Maule schriehen die Geschöpfe los. Es war ein ohrenbetäubender Lärm und während Raidon landete hielt er sich beide Ohren zu. Geblendet welzten sich die Höllenhunde nur noch auf dem Boden herum, was Raidon die Möglichkeit gab seinen Dolch aufzuheben und einem Hund nach dem anderem die Kehle aufzuschlitzen. „Schade drum.“, flüsterte Raidon als der letzte Hund in den schlammigen Boden fiel. Raidon hatte gehört, dass es einigen Menschen gelungen sei, diese Biester zu zähmen und als Reittiere zu verwenden. „So ein Höllenhund wäre jetzt eine gute Alternative zu meinem Pferd.“, dachte Raidon als er seinen Weg fortsetzte. Als die Sonner wieder aufging zeigte sich Raidon ein Bild, was er niemals vergessen würde. Über den Blauen Zinnen der Stadtmauer von Elorand ging ein gigantischer Feuerball, die Sonne, auf un begann den Morgenhimmel zu erleuchten und die Luft zu wärmen. Normaler Weise liebte Kiba die Nacht, die Dunkelhei, aber dieser Anblick weckte selbst in ihm einen Sonnenanbeter. Langsam schritt er durch das große Stadttor, welches er seit fast zwei Jahren nichtmehr gesehen hatte. Er schaute sich jedes Detail ganz genau an und stellte verwundert fest, dass sich in diesem Dorf nur wenig verändert hatte. Die selben Läden boten das selbe Obst an wie noch vor zwei Jahren. Morgen würde er seiner Familie einen Besuch abstatten, da war sich Raidon sicher. Aber für heute wollte er nurnoch schlafen.